Schweizer Votum über Managergehälter

In der Schweiz haben 67,9 Prozent gegen überzogene Millionenvergütungen für Spitzenmanager gestimmt. Kein einziger der 26 Kantone stimmte dagegen. So viel Zuspruch gab es zuletzt vor 20 Jahren bei der Abstimmung für einen arbeitsfreien Bundesfeiertag.

Zuspruch bekommt das Votum auch von deutschen Politikern, die nun ähnliche Gehaltsgrenzen für deutsche Manager fordern. Der nordrhein-westfälische FDP-Vorsitzende Christian Lindner erklärte im Handelsblatt, dass Führungskräfte und Eigentümer verantwortungsvoll handeln sollten, in dem sie Maß halten und verstärkt auf ihre Außenwirkungen achten. Provisionen in Höhe von 80 Millionen Euro bei der Deutschen Bank seien unvertretbar. „Grenzen für die Freiheit zieht nicht nur das Gesetz, sondern auch das Verantwortungsgefühl“, so Lindner. Damit begrüßt auch die wirtschaftsfreundliche FDP das schweizer Votum gegen überzogene Vergütungen für Manager.

Michael Fuchs, Vize-Fraktionschef der Union, bezeichnete die Abstimmung in der Berliner Zeitung als richtungsweisend. „Es ist besser, wenn die Aktionäre entscheiden, als wenn sich der Staat einmischt,“ betonte Fuchs und könne sich ähnliuche Regelungen auch für das deutsche Aktienrecht vorstellen. Die Aktionäre seien Miteigentümer ihres Unternehmens und hätten daher kein Interesse, ihm zu schaden.

Aus der SPD-Fraktion äußerte sich Joachim Poß: „Dass sogar ein Land mit liberaler Wirtschaftstradition so abstimmt, macht deutlich, dass das Klima sich wandelt.“ Allerdings sei die SPD weiter dafür, die Vergütung von Vorständen und die steuerliche Absetzbarkeit von deren Gehältern gesetzlich zu begrenzen.

Quelle: Deutschlandfunk, 04.03.2012

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