Die aktuelle Herausforderung der Vorstände standhaft zu bleiben gegenüber Trump

In den USA sendet das Staatsoberhaupt Schockwellen durch die Vorstandsetagen.

Öffentlich kuschen die meisten Vorstände und loben die angekündigte Wirtschaftspolitik. Trump hat immerhin niedrigere Steuern, weniger Regulierung und verbesserte Infrastruktur versprochen. Gleichzeitig hebt er die Kraft der Wirtschaft für das allgemeine Wohl hervor. Dafür trifft er sich jede Woche mit den Vorständen der wichtigsten Industrien.

Trotz dieser rosigen Versprechen klingeln in den Führungsetagen der Unternehmen die Alarmglocken. Schon vor der Wahl hat er die führenden globalen US Industrieunternehmen angegriffen. Viele der betroffenen Vorstände haben Trump sofort große Versprechen gemacht, Arbeitsplätze in den USA zu schaffen. Im Nachhinein analysiert, haben die Vorstände bereits länger geplante Investitionen als Standortzusage umgemünzt, immerhin ein Marteking-Notnagel.

Der allseits geschätzte und mächtige Larry Summers fragt im Harvard Business Review laut, was los ist, wenn nicht mal die Vorstände und führenden Wirtschaftslenker klar Position gegen die wirtschaftliche Unvernunft des Präsidenten beziehen. Das sei eine Wirtschaftselite, die hunderttausende von Mitarbeitern beschäftigen, damit hätten sie die Macht und auch die Verantwortung, um Stellung zu beziehen, wenn die langfristige Unternehmensentwicklung gefährdet ist.

Wie Bill George es in seinem Post erwähnt, fanden sich erst sehr spät 97 Unternehmen, unter anderem AppleGoogleFacebook, Microsoft, eBay, Intel, Coca-Cola, General Electric, Goldman Sachs, JPMorgan, Starbucks und andere zusammen, um gemeinsam gegen die Beschlüsse des Präsidenten anzugehen.

Führende amerikanische Unternehmen wie Walmart, Target, Best Buy, Nike und Under Armour sind auf globale Produktion angewiesen, um überleben zu können.

Mit der Unzuverlässigkeit, die die aktuelle Regierung verursacht, stellt sich die Frage, wie die Vorstände ihre Unternehmen in eine solide Zukunft führen sollen. Bill George empfiehlt den Führungsetagen der Unternehmen, sich weiter auf das Geschäft zu fokussieren, sich nicht von den verwirrenden Nachrichten aus Washington ablenken zu lassen und öffentlich auch gegen Trump Stellung zu beziehen, wo immer es notwendig erscheint.

Bill George gibt 5 Empfehlungen für die Vorstände:

  1. Fokussieren Sie sich auf die Umsetzung Ihrer unternehmerischen Mission – unabhängig von der aufkommenden Unsicherheit. Lassen Sie sich nicht vom Weg abbringen und bleiben Sie den Prinzipien Ihres Unternehmens treu. In Ruhe den beschrittenen Weg weiter zu gehen, wird die Loyalität der Mitarbeiter und Kunden zur Folge haben.
  2. Fokussieren Sie auf Ihre Stärken. Bleiben Sie bei Ihrer klaren Vision für Ihr Unternehmen und differenzieren Sie sich von Ihren Wettbewerbern, indem Sie sich jetzt nicht verunsichern lassen.
  3. Passen Sie Ihre Taktik an, verändern Sie aber nicht Ihre Strategie. Verfolgen Sie beharrlich die Ziele, die Sie hatten, bevor Trump mit der Unsicherheit begann. Reagieren Sie aber taktisch auf kurzfristige Veränderungen. Verlangen Sie dafür Flexibilität von Ihre Mitarbeitern, geben Sie ihnen im Gegenzug die Sicherheit, dass Sie an den langfristigen Zielen und der strategischen Ausrichtung festhalten.
  4. Bleiben Sie global aktiv und präsent. „America First“ limitiert Ihre Wachstumschancen und Ihre zukünftigen Erträge. Gehen Sie in neue Märkte, stellen Sie unterschiedlichste Mitarbeiter ein und bauen Sie internationales Geschäft auf, mit Niederlassungen in vielen Ländern.
  5. Bereiten Sie sich auf die Zukunft vor. Alte Jobs lassen sich nicht halten. Aber neue Jobs werden entstehen. Fokussieren Sie darauf. Entwickeln Sie mit Ihren Mitarbeitern die Fähigkeiten, die morgen gebraucht werden. Halten Sie nicht an den alten Themen fest, auch wenn diese kurzfristig gefördert werden

Vorstände sind jetzt besonders gefragt, langfristig zu denken und nicht kurzfristig falsch verstandene Anpassungen zu machen, die die langfristige Zukunft ihres Unternehmens gefährden. Fordern Sie, wo immer es inhaltlich geboten scheint, die Trump Administration mit Ihrem besseren Verständnis der wirtschaftlichen Zusammenhänge heraus!

Im Original beschreibt Bill George es zusammenfassend wie folgt:

  1. Prepare for the jobs of the future.
  2. Stay focused on realizing your mission despite the uncertainty.
  3. Build on your strengths.
  4. Adapt your tactics, not your strategy.
  5. Don’t abandon globalization

 

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