Das Superwahljahr Aufsichtsrat – fehlen Bewerber?

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Heute las ich einen interessanten Artikel im Handelsblatt: „Super-Wahljahr in Aufsichtsräten – doch es fehlen geeignete Fachleute„. Das weckte mein Interesse: Ein Kommentar.

Wie sieht es aus?

In 2018 werden, laut dem Handelsblatt, allein in den DAX und M-DAX Konzernen 190 Aufsichtsratsposten zu besetzen. Tenor: Es fehlt an Fachleuten. Ist das wirklich so? Es fehlt an Aufsichtsräten nach der klassischen Definition. Ist aber die klassische Definition des Aufsichtsrates, was gesucht werden sollte?

Es gibt Skills, die sind früher wie heute maßgeblich: Ein Aufsichtsrat muss eine Bilanz verstehen können und den Vorstand entlasten. Aber ansonsten hat sich das Portfolio der Fähigkeiten, die ein Aufsichtsrat heute mitbringen muss, massiv geändert. Im Rahmen der Digitalisierung muss ein Aufsichtsrat die klassischen Fähigkeiten (die Auswahl und Überwachung des Vorstandes vorrangig beinhalten) vorhalten, aber auch offen sein, für neue Ideen und Wege. Das bedeutet aktuell: Fehler zulassen, experimentieren, auch mal einen Fehlschlag verzeihen können:

#Digitalisierung ist kein SAP ReleaseDas tut weh: Fehler beinhalten Verluste und eventuell kurzfristige (bishin zu mittelfristigen) Einkommenseinbußen bei den Stakeholder. Aber: Wir befinden uns im Umbruch: AirBnB ist das beste Beispiel, um dieses plakativ darzustellen: AirBnB hat nichts neues Erfunden (Vermietungen sind eines der ältesten Geschäftsmodelle überhaupt), sondern haben mit einer vergleichsweisen simplen Idee in einen bestehenden Business Modell heroingegrätscht und durch Generierung von zusätzlichen Kundennutzen wertvolle Marge abgegriffen.

Fehlt es an Kandidaten dafür? Nein, aber man muss die klassischen Denkmuster ablegen und Probanden suchen, die eine moderne Zusammensetzung von Fähigkeiten mitbringen. Im Vordergrund stehen dabei Fähigkeiten, die im Zusammenhang der Empathie stehen: Die Organisation nach vorne bringen, und zwar langfristig.

Auch die Aktionäre müssen dazu lernen und mal bei einem Quartalsgewinn ein Auge zudrücken, um zu gewährleisten, dass die Organisation, dass Unternehmen langfristig am Markt besteht. Wir (also der German IoD) hat das in den letzten Jahren gelernt: Plötzlich werden Aufsichtsräte gesucht, die nicht mehr dem klassischen Netzwerker als Achleitner oder Cromme entsprechen, sondern andere Fähigkeiten mitbringen.

 

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