Digitalisierung? …. schenken wir allen Mitarbeitern ein Smartphone…

Letztens las ich einen bemerkenswerten Artikel: Die Drogeriekette DM beschafft für seine Mitarbeiter 25.000 Smartphones:

Lange galt die Drogeriekette DM als Digitalverächter. Doch jetzt hat das Unternehmen 25.000 Smartphones für alle Filialmitarbeiter bestellt und meint es offenbar mit der Digitalisierung ernst.

Die Digitalisierung bedeutet einen entscheidenden Einschnitt in die Prozesse: AirBnB und Uber haben es vorgemacht, etablierte Märkte aufzureiben und durch durchdachte Lösungen für den Endkunden in den Prozess einzusteigen. So werden Teile der, heutzutage meistens engen, Margen, abgegriffen.

Wie etabliert man komplett neue Prozesse? Dazu ist Kreativität gefragt. Diese kann man durchaus durch Mitarbeiter generieren. Die Mitarbeiter sind nach wie vor das wertvollste Potenzial, um kreative Ideen zu heben.

Dazu gehört eine Abkehr vom Micromanagement: Neue Ideen gedeihen nicht dadurch, dass man bestehende Prozesse atomisiert und auf der kleinsten, möglichen Ebene trackt. Genauso, wie ein Sprichwort es sagt, dass elektrische Licht nicht durch die konsequente Weiterentwicklung der Kerze entstanden ist.

Eine der wesentlichsten Grundlagen hierfür bildet: Mut für neue, andere Entscheidungen, die nicht zwingend dem vorherigen Mainstream der Unternehmung entsprechen. Dieses muss vom Top Management vorgelebt werden. Nur so kann das notwendige Vertrauen der Mitarbeiter gewinnen, neues auszuprobieren oder seit langem gelebte Business Prozesse in Frage zu stellen. Dabei die Zukunft dunkel darzustellen und mutige Mitbewerber mangelnde Sozialkompetenz zu unterstellen, hilft hierbei wenig.

Um zu DM zurückzukehren: Das die Beschaffung eines modernen Werkzeuges eine Headline wert ist, zeigt, dass noch viel Potenzial da ist. Ein Smartphone ist für einen Mitarbeiter kein Geschenk, es ist ein Werkzeug. Aber nicht jeder Mitarbeiter kann damit gleich umgehen, sondern „Experten“ sollten Handlungsempfehlungen geben: Wie und wann kann ich es wie und vor allem, im Sinne des Kunden einsetzen? Ein einfacher Zugriff auf zentrale Datenbanken und / oder Google ist hier ein Mindestmaß, was man im Projekt erwarten dürfte.

Apropos Vertrauen: Die meisten der 25.000 Geräte, die DM ausliefert, werden wohl keine SIM Karte haben. Vertrauen in die Mitarbeiter im Jahr 2017 sollte anders aussehen.

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Eine Antwort

  1. Ähnliches auch bei Otto (50.000 Mitarbeiter). Dort hat der Vorstand gerade für alle Mitarbeiter eine App eingeführt, um die internen Prozesse abzubilden und die Kommunikation zu verbessern. http://www.sitrion.de/blog/willkommen-otto

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