DCGK – Deutsche Corporate Governance Kodex Kommission
Am 24. und 25. Juni war die jährliche Tagung der DCGK-Kommission in Berlin.
Herausragend war – wie zu erwarten – der neue Vorsitzende Dr. Manfred Gentz. Seine Beiträge hatten Substanz und Klarheit über das, was die Kommission tun kann, will und wird.
Überraschend gut war der Dinnerspeach von Justizminister Maas: Freundlich, kompetent und doch kritisch.
Ob sich mit dem Dinner die Telekom einen Gefallen getan hat, wird eine spätere Bewertung zeigen. In jedem Fall wurde großzügigst für die Gäste gesorgt.
Ansonsten war alles „politisch korrekt“. Wenige hatte den Mut etwas zu wagen. Nur Dr. Manfred Bischof wagte zu fragen, ob man wirklich glaube, dass der Aufsichtsrat z.B. Strategiefragen wirklich besser verstehen und bewerten könne als der Vorstand, womit er durchaus recht hat. Selten – fast nie – hat der Aufsichtsrat ein besseres Know-how als der Vorstand, woher auch. Das war mal ein Ansatz von mutiger Wahrheit. Bei der Vorstandsvergütung wurde wieder nicht Klartext gesprochen. Fast kein Aufsichtsrat kann versteht das vom ihm getragene Vergütungsmodell. Hier wäre eine drastische Vereinfachung von Nöten, es gibt kein Grund für Komplexität, das traute sich aber nur (noch) keiner zu sagen.
Alles in allem keine sehr mutige Veranstaltung, aber inhaltlich alles engagiert und korrekt.
Es gibt noch viel zu tun. Bei dem neuen Vorsitzenden der DCGK Kommission ist mir aber nicht bange, dass in Zukunft auch die unbequemen Themen angegangen werden.